5.-12.Februar 2011             Trainingsfahrt in die Dolomiten  

Dolomiti al sole

Zur Trainingsfahrt „Ski toTal“ im Februar 2011 hätte man auch „Sonne total“ sagen können. Dank der bewährten Zusammenarbeit von Skiclub Kelkheim, Skigilde Langen und Skiclub Taunus konnte das breit gestreute Teilnehmerfeld im Alter zwischen 1 und 60+ mal wieder eine tolle Skireise genießen.



Nach einer staufreien Fahrt, haben wir, noch bei Tageslicht, unser Hotel in Kiens im Pustertal erreicht. Was aber gar nicht so gut war, weil wir sehen konnten, dass von Schnee gar nichts zu sehen war. Unser Wirt hat versucht die Lage zu retten und gute Schneeverhältnisse am Kronplatz versprochen.



Davon konnten wir uns am nächsten Morgen nach wenigen Minuten Busfahrt tatsächlich überzeugen. Aus dem grauen Tal um Bruneck stieg der ordentlich beschneite und bestens präparierte Rundum-Skiberg Kronplatz hervor. Nach der Aufwärmgymnastik haben wir gleich bei der ersten Abfahrt, über eine der knackig harten schwarzen Pisten auf der Nordseite, die Stahlkanten getestet. Die südlich gelegenen Hänge des unerwartet weitläufigen Skigebietes ließen ab Mittag deutlich den Einfluss der Sonne spüren. Ganz unten im Tal von St. Vigil und Piculin endeten die Pisten als gepflegte Sulzbänder in grüner Natur. Dies erinnerte an einen reinen Frühlingsskilauf: Nachts Frost und tagsüber zweistellige Plus-Temperaturen.Und das im Februar...



Den Teilnehmern der Freeride Gruppe gefiel das Ganze nicht so sehr, sie sind bekanntlich stets auf der Suche nach Gelände mit frischem ungespurten Schnee. Jeden Tag wurden ihre Gesichter nicht nur röter dank der intensiven Sonne, sondern auch immer länger angesichts der Erfolglosigkeit bei der Suche nach dem ultimativen Powder. Irgendwann wurden doch noch ein paar unberührte Stellen entdeckt. Auch die Snowboarder berichteten, dass sie Spuren in einen Tiefschneehang gezeichnet hätten.



Der Höhepunkt der Dolomitenwoche war sicher die „Gebirgsjäger Skitour“. Mit zwei örtlichen Tourenführern sind wir morgens am Passo Campolongo gestartet und einer Strecke von historischer Bedeutung (beeindruckende Spuren der Dolomitenfront im ersten Weltkrieg) gefolgt. Über Arabba ging es an der Marmolada vorbei nach Malga Ciapela. Die anschließende Fahrt im übervollen und heißen Bus nach Alleghe war eine Qual. Dafür hatten wir das Veneto-Skigebiet Civetta mit dem Monte Pelmo, Einheimische nennen ihn Thron Gottes, für uns alleine zum Genießen. Nach einer weiteren Zwischenstrecke mit dem Bus wurden die Skiberge Cinque Torri und Lagazuoi oberhalb von Cortina erreicht. Die Lagazuoi-Abfahrt endet mit einer Besonderheit an der alle viel Freude hatten: Skifahren bis Armentarola am Seil hinter einer Pferdekutsche. Über den Piz Sorega haben am Nachmittag alle müde und stolz zugleich unseren Bus in Corvara erreicht. Der Stolz war berechtigt: Insgesamt 78 km, 16 Lifte und 5000 Höhenmeter hatten alle zügig und problemlos durchgestanden.



Dank des permanenten Sonnenscheins konnten wir unsere Mittagspausen immer vor einer der vielen attraktiven Hütten genießen. Am Freitag um die Mittagszeit erschienen die ersten Wolken an einem bis dato lückenlos blauen Himmel. Diese Wölkchen haben wir wohlwollend registriert, vielleicht führen sie für nachfolgende Gäste zu aufgefrischtem Weiß. Die Freitagnachmittag-Abschluss-Party bei Vino und Speck auf der Hotelterrasse brachte eine Super-Stimmung und das Wetter war kein Thema.



Bei der Rückfahrt gab es ein Erlebnis besonderer Art. Kurz nach der Abfahrt platzte mit einem lauten Knall ein Reifen am Bus. Dank Zwillingsbereifung konnten wir die Fahrt aber erst mal fortsetzten. Später auf einem Autobahnparkplatz haben wir dann gesehen, welche Schwerarbeit ein Reifenwechsel am Bus ist. Wir haben die Zeit genutzt um den letzten Cappuccino in Italien zu genießen, während der Busfahrer unter sachkundigen (?) Bemerkungen von zuschauenden Skifreunden mit langem Hebel die Radschrauben bewegen musste.



Letztendlich sind wir aber flott und wohlbehalten ins Rhein-Main Gebiet zurückgekehrt. Es gab zwar, wie beim Skifahren wohl unvermeidlich, auch einige Blessuren. Die waren aber glücklicherweise zwei Wochen später beim Nachtreffen in Langen schon fast vergessen.
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